eingetragen am 04.08.2008 von dan
Death/Jazz/Cabaret
Label : Plastic Head
Vertrieb : Soulfood Music
Zeit : 49:30 min
Tracks : 11
Oha, bei einer Stilbeschreibung wie dieser sträuben sich die Nackenhaare ja doch ein kleines bisschen vor Angst. Das Cover des Albums tut dabei sein Übriges. Aber Death Metal war ja noch nie was für zartbesaitete Gemüter und dem Franzosen an sich lässt sich ein wenig Extravaganz wohl kaum absprechen. Fasst man all das zusammen kommt dabei so etwas heraus wie „Anthology II“. AKPHAEZYA jedenfalls machen immerhin das, was sich sonst keiner getraut und wahrscheinlich noch nicht einmal für möglich gehalten hätte. Die Band aus dem französischen Orléans bietet komplizierte aber spannende Songstrukturen. Die Songs wechseln zwischen den angesprochenen Genres und wirken, anders als ich es vermutet hätte, einander gar nicht so fremd. Die Übergänge kommen dabei weniger überraschend, stattdessen wie eine Verwandlung daher. Wer viele Horrorfilme gesehen hat, dem werden sicherlich zeitweilig Bilder im Kopf herumschwirren, die einem Fall in die Hölle gleichen (und das ist hier durchaus positiv und rein cineastisch gemeint). Ein Fall durch verschiedene Sphären, bei dem alle Gedanken, alle Zeiten, gute wie böse Stimmen an einem vorbeiziehen. So gewöhnungsbedürftig wie diese Beschreibung werden sicherlich auch einige Songs bei dem einen oder anderen Hörer ankommen. Aber bei aller Aufwendigkeit sticht vor allem die tolle Stimme von Madame Nehl Aëlin hervor. Die Liebe zum Jazz ist auf jeden Fall unüberhörbar und sicherlich auch eine Erklärung für die Experimentierfreudigkeit der Franzosen. Wer sich gerne von etwas Neuem überraschen lassen möchte und keine Angst im Dunkeln hat, sollte auf jeden Fall zugreifen. Verquer aber spannend.
(dan)
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